Großteil der deutschen Selbstständigen fürchtet Arbeitsunfähigkeit

Großteil der deutschen Selbstständigen fürchtet Arbeitsunfähigkeit

Eigene Entscheidungen treffen, die Arbeitszeit frei einteilen und öfter mal Urlaub machen, so sieht wohl die Traumvorstellung vieler unzufriedener Arbeitnehmer aus. Doch mit Beginn der Selbstständigkeit setzt oft schnell Ernüchterung ein. Nicht nur die Arbeitsbelastung ist bei Selbstständigen ist viel höher, auch der emotionale Druck ist groß. Da sie in der Regel nicht in die staatliche Rentenversicherung einzahlen, erhalten Selbstständige auch keine Leistungen – keine Lebensrente und keine Zahlungen im Falle einer Erwerbsunfähigkeit. Besonders die Angst vor dem Verlust der Existenzgrundlage ist groß, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Für die aktuelle Umfrage hatten die Meinungsforscher YouGov im Auftrag der Generali Versicherungen 513 selbstständige Unternehmer zur Erwerbsunfähigkeit befragt. Demnach ist die Angst vor Arbeitsunfähigkeit nach Krankheit oder einen Unfall weitverbreitet. 67 Prozent der Befragten haben vor diesem Szenario Angst. Weniger erschreckend sind Rechtsstreitigkeiten mit Kunden oder Lieferanten (27 Prozent), die finanziellen Folgen von Einbruch und Vandalismus (18 Prozent) sowie IT- und Elektronikschäden (15 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgen die Angst vor Haftpflichtschäden (14 Prozent) und Schäden an der Einrichtung oder an Betriebsgebäuden (11 Prozent). Wie sieht es nun aber mit der Furcht vor der Arbeitsunfähigkeit im Detail aus? Wie groß die Angst tatsächlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So ist sie besonders bei Unternehmern mit einem guten Einkommen weit verbreitet, in der Gruppe der Selbstständigen mit einem monatlichen Einkommen von 2.500 Euro und mehr gaben 71 Prozent an, sich vor einer existenzvernichtenden Berufsunfähigkeit zu fürchten. Bei den Selbstständigen mit geringerem Einkommen gaben 63 Prozent diese Angst zu. Auch die Herkunft scheint ein Faktor zu sein. In den alten Bundesländern haben 70 Prozent Angst, berufsunfähig zu werden, Selbstständige in den neuen Bundesländern gaben dies zu 62 Prozent an.

Finanzielle Absicherung der Arbeitskraft besonders bei Einzelunternehmern wichtig

Ein Selbstständiger, der nicht mehr arbeiten kann, muss früher oder später sein Unternehmen aufgeben. Dies gilt besonders für Solounternehmer. Sie haben niemanden, der einspringen kann, wenn Aufträge erledigt oder Waren ausgeliefert werden müssen. Firmeninhaber können sich hier etwa mit einer sogenannten Betriebsunterbrechungsversicherung schützen. Wichtiger ist jedoch eine umfassende Berufsunfähigkeit. Sie kann alternativ oder auch ergänzend zur Unfallversicherung abgeschlossen werden. Wichtig ist, dass der Tarif an den persönlichen Bedarf abgestimmt wird. Dieser entscheidet auch über die Höhe der Prämie, die etwa von der Berufsklasse, dem Gesundheitszustand, dem Alter bei Versicherungsbeginn sowie dem persönlichen Erwerbsunfähigkeitsrisiko abhängig ist. Hier sollten Selbstständige vergleichen und mehrere Angebote einholen. Einige Anbieter haben eine „Burn-out“-Klausel, andere Versprechen eine Sofortzahlung, wenn die Arbeitsunfähigkeit infolge von Schlaganfall oder nach einem schweren Unfall eintritt. Hierbei leistet der Versicherer eine Einmalzahlung, die prozentual von der Versicherungssumme ermittelt wird. Später wird die reguläre Rente ausbezahlt. Zu den wichtigsten Dingen gehört aber nicht nur die Versicherungssumme, sondern auch der Verzicht auf die „abstrakte Verweisung“. Ist diese enthalten, kann der Versicherer verlangen, dass der Versicherungsnehmer in einem anderen Beruf arbeitet.

Zum Vergleich >>> Berufsunfähigkeitsversicherungen 29.03.2024