Am 1. Juli feiert der Deutsche Aktienindex (DAX) seinen 25. Geburtstag, Anlass einmal in die Wertpapierdepots der Deutschen zu schauen. Die DAB-Bank hat genau dies getan und 600.000 Depots ausgewertet. Große Überraschungen gab es hier jedoch keine.
Aktien sind wieder in! Einer aktuellen Studie im Rahmen des ETF-Monitors zufolge gehören Aktien zu den beliebtesten Produkten im Wertpapierdepot, ihr Anteil macht 72 Prozent aus. Zum Vergleich: Investments machen einen Anteil von 64 Prozent aus, Anleihen rangieren mit 33 Prozent auf den hinteren Plätzen. Aber welche Aktien mögen die Deutschen? In einer groß angelegten Depot-Analyse für die „WirtschaftsWoche“ hat die DAB-Bank Depots unter die Lupe genommen. Demnach befinden sich in der Hälfte der untersuchten Wertpapierdepots Einzelaktien, ein typisches Phänomen für Privatanleger. Obwohl die Börsen 8.000 verschiedene Aktien handeln und anbieten, befinden sich in den Depots gerade einmal 30 davon. Im Durchschnitt ist jedes Depot 41.000 Euro wert. 23.000 des Wertes sind in Aktien angelegt. Die beliebteste Auslandsaktie der Deutschen ist Nestlé, in der Gesamtwertung landet die Aktie jedoch nur auf dem zwölften Platz. Kaum überraschend ist, dass die Deutschen auf bewährte Werte, Tradition und Sicherheit setzen. Alle Aktien in den Top Ten sind von deutschen Traditionsunternehmen belegt, sechs dieser Aktien finden sich seit der Geburtsstunde des DAX am 1.7.1988 ununterbrochen in den deutschen Depots.
Die 10 Lieblingsaktien der Deutschen
Der typische Privatanleger geht emotional an seine Aktienkäufe heran. Auch das Sicherheitsdenken sowie die Loyalität zum Unternehmen spielt in Deutschland eine wichtige Rolle. Einmal gekauft wird eine Aktie lange gehalten – ungeachtet der Verluste. So liegen in jedem fünften Depot noch Aktien der Deutschen Telekom, und dass obwohl die Aktien seit Erstemission mehr als 50 Prozent des Anfangskurses eingebüßt haben. Die durchschnittliche Haltedauer liegt hierzulande bei fünf Jahren. Mit einem Anteil von 4,3 Prozent an allen Depots macht BASF den größten Teil aus, das Chemieunternehmen ist kein Unbekannter in deutschen Depots, konnte seine Beliebtheit aber steigern. 2003 betrug der Depotanteil 1,7 Prozent, die Aktie befand sich damals nur auf dem siebten Platz. Platz zwei im Ranking belegt die Siemens-Aktie, auf dem dritten Platz finden sich die Aktien des Versicherungsunternehmens Allianz ein. Auf den weiteren Plätzen folgen die Aktien der Deutschen Telekom, Daimler, der Deutschen Bank, SAP, E.ON, Münchner Rück sowie Bayer. Dass Privatanleger hauptsächlich in Aktien heimischer Unternehmer investieren, nennen Psychologen den „Home Bias“-Effekt. Aktienkäufer sollten derzeit jedoch einen Blick über den Tellerrand wagen, nicht nur der DAX legt Höhenflüge hin, auch der amerikanische Dow Jones lockt Käufer ausländische Aktien einzukaufen.