Ab 2015 kommt der einkommensabhängige Zusatzbeitrag für gesetzliche Krankenkassen. Wer profitiert von einem Wechsel?

Ab 2015 kommt der einkommensabhängige Zusatzbeitrag für gesetzliche Krankenkassen. Wer profitiert von einem Wechsel?

Im nächsten Jahr wird die gesetzliche Krankenkasse wohl teurer, ein entsprechendes Gesetz soll noch bis zur Sommerpause den Bundesrat passieren. Demnach soll ein neuer Zusatzbeitrag eingeführt werden, die Höhe richtet sich dabei nach dem Einkommen des Versicherten. Vor allem Versicherte mit hohem Einkommen werden ab nächstem Jahr dann stärker belastet. Sie sind es auch, die durch einen Wechsel in die PKV am stärksten profitieren könnten.

Noch 2012 verzeichneten die Gesetzlichen Krankenkassen ein Rekordjahr, sie erwirtschafteten einen Überschuss in Höhe von 28 Milliarden Euro. Vor allem der guten Konjunktur und den moderaten Ausgaben geschuldet, sind die Kassen noch immer gut gefüllt. Doch noch in diesem Jahr sollen die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Um den steigenden Gesundheitskosten Herr zu werden und finanzielle Engpässe abzufedern, sollen Versicherte ab 2015 wieder stärker finanziell herangezogen werden. Der bisherige Sonderbeitrag in Höhe von 0,9 Prozent wird dann wegfallen, auch der Krankenkassenbeitrag soll von derzeit 15,5 auf 14,6 Prozent sinken. Im Gegenzug wird ein einkommensabhängiger Zusatzbeitrag erhoben. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Geringverdiener stärker belastet werden, der Sozialausgleich fällt weg. Ersten Prognosen zufolge könnten Versicherte im Durchschnitt etwa 40 Euro mehr im Monat bezahlen. Vor allem finanzschwache Kassen könnten die Prämie so um bis zu 2,0 Prozent anheben. Sollte es außerdem zu weiteren Kürzungen des Bundeszuschusses für versicherungsfremde Leistungen kommen, könnten die Beiträge noch stärker steigen.

Diese Zielgruppen profitieren von einem Wechsel in die PKV

Der einkommensabhängige Zusatzbeitrag könnte vor allem für Gutverdiener zur Belastung werden. Sie werden schon jetzt stärker belastet, da auch der reguläre Kassenbeitrag in Abhängigkeit vom Einkommen ermittelt wird. In der Vergangenheit hatten Zusatzbeiträge verstärkt zu Wechselwellen der Versicherten geführt, viele wechselten zu anderen GKVs oder entschieden sich für die private Krankenversicherung. Hier wird der Beitrag unabhängig vom Einkommen berechnet, andere, individuelle Faktoren wie Alter, Beruf oder Vorerkrankungen spielen hier eher eine Rolle. Ab einem Jahresbruttoeinkommen von derzeit 53.350 Euro ist ein Wechsel in die PKV möglich, dabei reicht es, wenn die Versicherungspflichtgrenze im laufenden Beitragsjahr erstmals erreicht wird. Berechnungen zufolge müsste ein 30-Jähriger etwa 250 Euro monatlich für eine umfassende medizinische Versorgung bezahlen. Neben Gutverdienern profitieren auch junge, gesunde Menschen von einem Wechsel in die PKV. Sie haben in der Regel noch keine Vorerkrankungen, die Gesundheitsprüfung ist kein Problem. Auch für Alleinstehende lohnt der Wechsel, Familien sind mit der GKV jedoch besser beraten, da sie hier die kostenlose Mitversicherung von Kindern und Ehepartnern nutzen können.

Zum >>> Vergleich private Krankenversicherungen