Nach einem Plan der Regierungskoalition soll es schon bald Änderungen beim Solidaritätszuschlag geben. Zwar wird der umgangssprachlich als Soli bezeichnete Zuschlag nicht komplett wegfallen, aber eine Mehrheit der Bürger – man spricht von etwa 90 Prozent – wird diesen dann nicht mehr entrichten müssen.
Es klingt wie Musik in den Ohren gebeutelter Steuerzahler. Über 24 Jahre nach der unbefristeten Einführung soll nun laut Plänen der Großen Koalition eine Änderung beim Solidaritätszuschlag erfolgen. Einst eingeführt, um die östlichen Landesteile solidarisch aufzubauen, ist nun 29 Jahre nach der Wiedervereinigung der ursprüngliche Zweck nicht mehr gegeben. Bereits seit Monaten diskutieren Politiker und Experten verschiedene Vorschläge zur Zukunft des Soli, von der Komplettabschaffung, Umschichtung bis zur Beibehaltung. Schließlich hat man sich des Themas in der Regierungskoalition angenommen und ist zum jetzigen Kompromiss gelangt. Demnach soll der Solidarzuschlag künftig nur noch von Steuerzahlern mit hohem Einkommen getragen werden, etwa 10 Prozent der Bundesbürger würden dann den Soli finanzieren. Die große Mehrheit würde dann vom Solidarzuschlag entlastet. Je nach persönlicher Einkommenssituation können so 200 bis um die 450 Euro im Jahr mehr auf der Habenseite pro Steuerzahler verbleiben.
Ab wann können die Bürger mit der Entlastung rechnen?
Laut Plänen der Regierungskoalition könnte es 2021 soweit sein. Wenn die jetzigen Absprachen zur Anwendung kommen, wird eine große Mehrheit der Bundesbürger von der Entlastung durch das Entfallen des Solidarzuschlags profitieren.
Was könnten mögliche Folgen des Soli-Wegfalls für eine Mehrheit der Bundesbürger sein?
Wirtschaftsanalysten erwarten durch die Entlastung einen Anstieg der Binnennachfrage. Durch den Zuwachs an Kaufkraft könnte es so auf diese Weise auch in Zeiten eines stagnierenden oder zurückgehenden Wirtschaftswachstums zu einer Belebung kommen. Ob die Pläne tatsächlich so oder doch anders umgesetzt werden, wird sich erst noch entscheiden. Bis 2021 haben die Bundesbürger dann ja auch noch gut zwei Jahre Zeit, um sich zu überlegen, was sie dann mit dem eingesparten Geld machen wollen.