Zahnarzt-Boom nach Ende der Praxisgebühr

Zahnarzt-Boom nach Ende der Praxisgebühr

Einmal im Jahr sollte jeder zum Zahnarzt gehen. Hier überprüft der Mediziner nicht nur den Zustand der Zähne, hinzu kommt, dass der Besuch mit einem Stempel ins Bonusheft belohnt wird. Wer regelmäßig stempeln lässt, erhält einen Bonus auf den Festzuschuss der GKV. Nach Wegfall der Praxisgebühr wagen wieder mehr Menschen den Gang zum Zahnarzt. Eine positive Tendenz, die nicht nur der Zahngesundheit gut tut.

Karies, blutendes Zahnfleisch oder Zahnschmerzen, viele machen erst einen Termin aus, wenn der Leidensdruck schon sehr hoch ist. Dabei ist eine regelmäßige Vorsorge auch aus finanzieller Sicht sehr wichtig. Zu Beginn des letzten Jahres wurde die Praxisgebühr wieder abgeschafft. Eine Folge: Mehr Deutsche gehen zum Zahnarzt. Diese beiden Tatsachen scheinen eng miteinander zusammenzuhängen. Nach Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung (KZBV) gingen im ersten Quartal 2013 2,6 Prozent mehr Menschen zum Zahnarzt als im selben Zeitraum 2012. Noch größer war der Anstieg der Behandlungen von April bis Juni 2013. Experten sehen darin eine Bestätigung, dass viele aus Geiz oder Geldnot nicht zum Zahnarzt gegangen waren. Bei jedem Arztbesuch mussten zehn Euro bezahlt werden, dies sollte die Kassen stärker entlasten. Doch nicht nur die einmalige Ausgabe von zehn Euro hielt die Menschen vom Zahnarztbesuch ab, wie eine Studie der BARMER aus dem Juni 2013 zeigt. Hier gaben 47 Prozent der Befragten an, den Besuch aufzuschieben, weil sie Angst vor den Folgekosten hätten, die durch eine Diagnose entstehen könnten.

Zusatzversicherung mindert Eigenanteil

Vor allem Männer haben Angst vor einer teuren Zahnsanierung, 73 Prozent der befragten Männer gaben in der BARMER-Studie an, aus diesem Grund nicht zum Zahnarzt zu gehen. Denn durch den Festzuschuss der GKV werden nur etwa 50 Prozent der durchschnittlichen Behandlungskosten abgedeckt. Eine einfache Krone ohne Verblendung kann bereits ein großes Loch in die Haushaltskasse reißen. Noch größer fällt es aus, wenn bessere Materialien zum Einsatz kommen sollen. Wie beim Zahnarztbesuch auch gilt bei der Zahnzusatzversicherung ebenfalls das Motto: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Wer in jungen Jahren eine Versicherung abschließt, muss nur wenig bezahlen, die vereinbarten Wartezeiten werden nicht zum Problem, auch Vorerkrankungen liegen jetzt noch nicht vor. Mit steigendem Alter verschlechtert sich die Situation für zukünftige Versicherungsnehmer immer mehr. Die Zähne nutzen sich ab, werden krank oder müssen ersetzt werden. Doch bereits diagnostizierte Erkrankungen sind bei einer neuen Versicherung nicht abgedeckt. Damit der Eigenanteil möglichst gering ausfällt, sollten Versicherte vor allem auf den Erstattungsprozentsatz achten. Tarife, die den Festzuschuss verdoppeln, sollten nicht ausgewählt werden. Besser sind Tarife mit einer möglichst hohen Erstattung der Gesamtrechnung.

Zum Vergleich >>> Zahnzusatzversicherungen 27.07.2024