Unter Goldfans und privaten Anlegern ist die Panik derzeit groß: Lohnt eine Investition in das Edelmetall? Sollten Wertpapiere jetzt gekauft oder verkauft werden? Was ist Gold überhaupt noch wert?
Grundsätzlich unterscheidet man beim Gold zwei verschiedene Anlegertypen, die unterschiedliche Dinge von ihrem Investment erwarten. Einerseits kann auf den Goldpreis spekuliert werden, indem Wertpapiere gekauft werden, hier setzen Anleger auf schnelle Gewinne. Mögliche Anlageformen sind etwa Gold-ETFs (Exchange Traded Funds), börsennotierte Indexfonds, die mit physischem Gold besichert sind. Daneben können Investments in Gold-Zertifikate oder Gold-Fonds erfolgen. Ebenfalls denkbar bei dieser Anlagestrategie sind nennwertlose Anleihen in Form von sogenanntem Xetra-Gold. Diese Wertpapiere werden ebenfalls an der Börse gehandelt, Käufer erwerben eine Schuldverschreibung und haben Anspruch auf eine Lieferung von physischem Gold. Auch bei Gold-Zertifikaten besteht die Möglichkeit der physischen Hinterlegung. Aber auch wer sich das Gold nicht nach Hause holt, muss verschiedene Gebühren für den Handel entrichten.
Gold als langfristige Versicherung
Andere Anleger begreifen Gold vor allem als klassischen Inflationsschutz. Da die Reserven des Edelmetalls auf der Erde begrenzt sind, kann es keinen Wertverlust erleiden, ganz im Gegensatz zu Papiergeld, das bei Bedarf nachgedruckt werden kann. Laut der US Geological Survey aus dem Jahr 2010 befinden sich derzeit noch 42.000 Tonnen abbaubare Goldreserven auf der Welt, hinzu kommen weitere 50.000 Tonnen, für die noch die nötige Technik fehlt, um das Gold fördern zu können. Mit dem Erwerb von Goldbarren oder Goldmünzen, sogenannten Anlagemünzen wird jeder zum Goldbesitzer und kann sein Vermögen so vor Bank- und Finanzkrisen schützen. Schmuck hingegen ist als physische Wertanlage wenig geeignet, hier übersteigt der ideelle und künstlerische Wert den reinen Materialwert um ein Vielfaches. Bei Wiederverkauf müssen Verluste einkalkuliert werden. Ankauf und Lagerung solcher Goldreserven sind teurer als der Erwerb von Wertpapieren. Zwar ist Gold wertbeständig und kann an die nächste Generation weitervererbt werden, reich machen diese Reserven aber nicht. Sie sollen lediglich vor Armut bewahren, sollte es tatsächlich einmal zu einer Krise kommen. Im Gegensatz zu Wertpapieren sind Käufer mit physischem Gold völlig unabhängig von Börsen und Banken. Experten raten dennoch dazu, das Vermögen auf verschiedene Modelle aufzuteilen, nicht mehr als fünf Prozent des Vermögens sollten in Gold investiert werden. Ein weiterer Vorteil dieser Anlagemethode: Erträge aus Goldverkäufen sind von der Abgeltungssteuer befreit.